Über Peter Deilmann
Die deutsche Reederei Peter Deilmann hat ihren Sitz in Neustadt in Holstein an der Ostsee. In der Zentrale arbeiten 44 Mitarbeiter. Hinzu kommen noch einmal 280 Crewmitglieder an Bord der MS Deutschland. Nach der Gründung 1968 durch Peter Deilmann konzentrierte man sich zunächst auf das Geschäft mit Frachtschiffen. Trennte sich aber von den Frachtschiffen und konzentrierte sich fortan auf das Passagiergeschäft. Nach dem Tod ihres Vaters im November 2003 übernahmen die beiden Töchter Töchter Gisa und Hedda Deilmann das Geschäft.
Wie noch von ihrem Vater geplant wurde 2004 der Großsegler Lili Marleen verkauft. Das zweite Hochseeschiff in der Flotte drehte im selben Jahr seine Abschiedsrunde. Die „Berlin“ war damals bereits 25 Jahre im Dienst. Die Planungen sahen eigentlich vor die Berlin durch einen Neubau zu ersetzen – wurden allerdings nie umgesetzt. Insbesondere das Geschäft mit Flußkreuzfahrten geriet in Schieflage als britische und US-Passagiere ausblieben. Für die 2009er-Saison mussten so zwei Flusskreuzfahrtschiffe außer Dienst gestellt werden. Zuvor hatte man bereits zwei Flußkreuzfahrtschiffe verkauft und zurückgechartert.
Schlußendlich musste die Reederei im Juni 2009 einen Insolvenzantrag stellen. Die Peter Deilmann Reederei GmbH & Co. KG wurde aber vom Insolvenzverwalter fortgeführt. Von einst 10 Hochsee- und Flusskreuzfahrtschiffen ist allerdings nur noch die MS Deutschland verblieben. Durch einen Brand an Bord der MS Deutschland im Mai 2010 kam die Reederei erneut in Bedrängnis. Der Schaden betrug 2 Millionen Euro. Weitere Millionen kamen durch abgesagte Kreuzfahrten hinzu.
Am 30. August 2010 stieg die Beteiligungsgesellschaft Aurelius AG bei Peter Deilmann ein. Sie übernahme 95 Prozent – 5 Prozent verblieben bei Gisa und Hedda Deilmann. Im Januar 2014 verkaufte die Aurelius einen Teil ihrere Beteiligung an die ebenfalls in München ansässige Callista Private Equity. Aurelius behielt einen Minderheitsanteil an der Reederei.
Im September 2014 gibt es erneut Berichte über eine angespannte finanzielle Situation. Laut Handelsblatt fuhr die Gesellschaft 2013 einen Verlust in Höhe von fast 5 Millionen Euro ein. Berichten zufolge kann die Reederei Zinsen für eine 50 Milllionen-Anleihe nicht bedienen. Die Anleihe wird 2017 fällig. Laut Berichten plant die Reederei eine Umstrukturierung der Finanzierung.
Zielgruppe
Derzeit steht mit der MS Deutschland nur ein Kreuzfahrtschiff im Dienst von Peter Deilmann Kreuzfahrten. Die MS Deutschland fährt aktuell auch als einziges Hochseekreuzfahrtschiff unter deutscher Flagge. Sie richtet sich an deutschsprachige Passagiere. Geboten wird ein sehr traditionelles Kreuzfahrterlebnis. Dazu gehört entsprechend auch das Captains Dinner.
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